Das Wendland war während des Bestehens der Deutschen Demokratischen Republik Grenzgebiet und besaß auf drei Seiten eine Grenze zur DDR. Schnega war nur ca. 6 km von der innerdeutschen Grenze entfernt. Die Region war die am wenigsten besiedelte im damaligen Westdeutschland. Diese Abgeschiedenheit war für die Tierwelt ein Vorteil, so dass sich hier viele woanders inzwischen selten gewordene Tierarten halten und vermehren konnten.

 

Am bekanntesten und von Frühjahr bis Spätsommer überall sichtbar sind die Störche, die in vielen Dörfern ihre Nester gebaut haben und jährlich ihre Jungen großziehen. Ihre scheuen Verwandten, die Schwarzstörche, brüten auch am Mühlenbach, allerdings verstecken sie ihre Nester lieber. Auch die Kraniche, die größten Vögel in Europa, fühlen sich hier wohl und einige bleiben das ganze Jahr über, während ihre Kollegen bei uns nur für ein paar Tage Station auf ihrem Durchzug machen –  manchmal zu Hunderten auf einem abgeernteten und noch nicht umgepflügten Maisacker. Ihre rauhen Rufe sind weithin hörbar. Oft vernimmt man auch die markanten Rufe des Kuckucks oder des Pirols oder den Gesang des Sprossers und der Nachtigall, die man in der Nähe der Mühle auch schon mal irische Melodien singen gehört hat. Der Eisvogel ist ein regelmäßiger Gast am Teich, und das heftige Hämmern des Schwarzspechts ist ebenso zu hören wie die nächtlichen Rufe des Käuzchens und der Schleiereule. Wenn man Glück hat, kann man vielleicht sogar einen Seeadler sehen, der von der Elbe her seine Kreise manchmal bis hierher ausdehnt. Bussarde und Milane im Familienverband sind oft zu beobachten und gelegentlich auch mal ein Falke.

Im zeitigen Frühjahr fallen manchmal die großen Gruppen von Kiebitzen und Eichelhähern auf, die auf den Feldern nach Nahrung suchen.

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